... und Frank B. ist ebenfalls begeistert.
Auch über diesen Beitrag freuen wir uns sehr und bedanken uns bei Frank.
ROT WIE DIE FEURWEHR
"Hallo liebes Re-cycler und Patria Team,
ihr habt es tatsächlich wieder vollbracht: Das Wunder des passenden Velos :-) Aber langsam und von vorne:
18.12.2019:
Nach 15 Jahren der Suche nach passenden Rädern, etlichen Kilometern zum Teil schmerzhafter Strecke und unendlichen Versuchen die unpassende Geometrie doch noch irgendwie passend zu machen, bekam ich den Tipp, einfach mal bei re-cycler in Düsseldorf aufzutauchen und mich (1,98m, 100 kg und "Affenarme") vermessen zu lassen. Dort gäbe es Menschen, die das Handwerk verstehen.
So geschehen im Dezember 2019; Ich traf auf ein Team bei re-cycler, dass nicht nur hochprofessionel (Danke Hr. Just, Hr. Rewald und Kollegen), supernett und freundlich war, sondern auch noch super mit all meinen Wünschen, verschobenen Vorstellungen und verrückten Gedanken umgehen konnte;
Kurzum, nach vielen Stunden lachen, Grundlagen der Ergonomie, Ortopädie, Zweiradtechnik, Kollegen ranholen und wieder verschwinden lassen, bestellte ich ein Fahrrad für einen ordentlichen 4-stelligen Betrag, ganz im Vertrauen auf das Beratungsteam. Selbstverständlich war das nicht geplant, ich wollte mich ja nur beraten lassen.....
Ich wurde zu Designvorstellungen befragt, Farben, Ausrüstungen und Prioritäten, konfigurierte also meine "Wunschmaschine" ohne Mühe und ohne Druck und "zack", da war mein Rad auch schon bestellt.
Uuuupppssss, wenn das mal kein Schuß in den Ofen ist, so viel Geld für ein Fahrrad, was ich natürlich gerne und oft nutze, aber das tue ich ja mit meinen Schuhen, Jacken, Sofas, etc. auch...
Zweifel kamen auf, die 8-wöchige Wartezeit auf das neue Rad zogen sich wie Kaugummi...
Machen die das auch richtig?
Lohnt sich das wirklich?
Was ist, wenn mir das Fahrrad gar nicht passt, die Farbe nicht gefällt, möchte ich doch lieber einen anderen Lenker?
Da steht doch tatsächlich eine Kritik im Internet, muss ich die Ernst nehmen... wieso schreibt der Autor was von "Reinfall" und "viel zu teuer"?
21.02.2020:Das Fahrrad ist da!
Ich kann es gar nicht fassen, re-cycler wurde mit all meinen Sorgen und Vorstellungen in den letzten 2 Monaten auf Trab gehalten;
Flaschenhalter da oder hier?
Doch lieber Scheibenbremse, oder doch nicht...., usw. u.s.w..... (Ihr Ärmsten).
Die Geduld des re-cycler Teams habe ich bis aufs äußerste strapaziert, so sehr ich den Kollegen auch auf die Nerven fiel, so sehr fühlte ich mich gut aufgehoben und vor allem Ernst genommen: Bei allen technischen Details professionelle Antworten, die geduldig wiederholt wurden, zur Not auch 3-oder gar 4-mal.
Da steht es nun, Rot wie die Feuerwehr, alle Anbauteile in schwarz, ein langes Teil.... und das soll ich fahren?
Das passt doch gar nicht...
Das habe ich bestellt?
Niemals, eine Verwechslung.
Hr. Rewald sieht mich an, versteht meine Blicke und sagt: Los, drauf mit Dir!
Ich schwinge mich drauf, fahre die obligatorische Runde um den Baum (Die re-cycler Kunden wissen, welchen Baum ich meine) und denke: JJJJJJJJJJJJJAAAAAAAAAAAAA.
Ich bin mit dem Zug nach Düsseldorf gekommen, die ersten 25km am Rhein lang nach Hause sind nur für mich. Meine erste Zeit mit meinem neuen Begleiter, der mich etliche tausend Kilometer transportieren soll.
Es geht los, die Strecke durch Düsseldorf zieht sich wie Kaugummi, bremsen geht mit dem Rad, beschleunigen auch, da zieht ein Rennrad an mir vorbei. Ich bin guter Dinge und nehme den Kampf auf. Touche, der haut nicht ab, gleichzeitig bin ich nicht völlig aus der Puste, kann gut mithalten, sollte das Fahrrad so einen großen Einfluss haben?????...
Der Kerl biegt ab, ich fahre entspannt im Gegenwind über die Brücke auf die Oberkasseler Seite, biege auf den Radweg neben dem Rhein ab und trete in die Pedale....28km/h, 30km/h, 34km/h, wow, der Wind ist seitlich im Rücken, aber ich bin völlig entspannt, keine Verkrampfung in den Armen, keine Angst vor der nächsten Kurve, das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Kurz bremsen, den Sattel nochmal neigen, den Lenker 1cm höher stellen, weiter gehts, unglaublich, warum fahre ich so befreit und losgelöst?
Je mehr ich trete, desto mehr habe ich das Gefühl, dieses "böse" Teil und ich werden eins. Die Strecke ist gerade, kein Mensch unterwegs, ich trete wie ein Verrückter. Mein Gott, macht das Spaß, ich ziehe mit viel zu hoher Geschwindigkeit an den Segelklubs vorbei, ein Pärchen geht auf dem Weg spazieren und schreit mir "Scheiß E-Bike" hinterher und ich fahre einfach weiter.
Völlig kaputt kann ich erst in Lank-Latum anhalten, mein Puls rast, ich bin völlig ausser Atem und will weiter.
Vor mir 10km Radweg ohne Menschen, also los, alles was die Beine hergeben.
Ich komme in Krefeld an, muss die Geschwindigkeit reduzieren, der schöne Radweg ist zu Ende, vor mir eine buckelige Straße.
Auch die fahre ich schneller und sicherer als sonst, Arme entspannt, Beine brennen und versuche den Puls ein bisschen zu beruhigen. Ich cruise eher, muss mich aber wirklich dazu zwingen, möchte immer wieder in die hohe Frequenz. Langsam gewöhne ich mich an die 22-24km/h und gleite entspannt in die Stadt über Radwege, Kreuzungen und ein Stückchen Waldboden.
Den ersten Satz meiner lieben Frau würde ich gerne dem Re-cycler und natürlich auch dem Patria-Team "schenken":
"Schatz, was ist passiert, warum leuchten dein Augen so?"
28.02.2020:
Die erste Woche mit dem Feuerwehrfahrrad habe ich hinter mir, am Samstag 80km nach Bocholt gefahren, die ganze Woche 18km in die Firma und zurück. Freitag war ich faul und habe einen Tag ausgesetzt, eine Schande.
Die erste Inspektion liegt vor mir, ich freue mich auf die kleine Tour nach Düsseldorf und habe die Entscheidung, mich von re-cycler beraten zu lassen keine Minute bereut. So geht Fahrradfahren.
Liebes re-cycler-Team, wir sehen uns Samstag
Bis dahin
Frank B.